Ist das Fehlen einer Vermietungslizenz in Spanien strafbar? Welche Konsequenzen drohen?

Die touristische Vermietung von Immobilien in Spanien ist streng geregelt. Wer seine Wohnung oder sein Haus an Feriengäste vermieten möchte, benötigt in den meisten Regionen eine Vermietungslizenz. Doch was passiert, wenn man ohne eine solche Lizenz vermietet? Welche Strafen drohen und gibt es regionale Unterschiede? In diesem Blogbeitrag klären wir alle wichtigen Fragen.


1. Ist eine Vermietungslizenz in Spanien Pflicht?

Ja, in den meisten spanischen Regionen ist eine Vermietungslizenz gesetzlich vorgeschrieben. Diese Regelung gilt für Immobilien, die kurzfristig an Touristen vermietet werden – in der Regel für Aufenthalte von weniger als 30 Tagen. Langfristige Vermietungen (mehrere Monate oder Jahre) fallen nicht unter diese Vorschriften.

Die genauen Anforderungen variieren je nach Autonomer Gemeinschaft. Besonders strenge Regelungen gibt es in touristisch stark frequentierten Gebieten wie den Balearen, Katalonien, der Comunidad Valenciana und Andalusien. Dort müssen sich Vermieter an spezifische lokale Vorschriften halten und ihre Unterkunft registrieren.


2. Welche Strafen drohen bei einer Vermietung ohne Lizenz?

Das Vermieten einer Ferienunterkunft ohne gültige Lizenz kann hohe Bußgelder nach sich ziehen. Die Höhe der Strafe hängt von der jeweiligen Region ab. Hier einige Beispiele:

  • Balearen: Strafen zwischen 20.000 € und 400.000 €, je nach Schwere des Verstoßes.
  • Katalonien: Bußgelder zwischen 3.000 € und 60.000 €, besonders für illegale Online-Werbung ohne Registrierungsnummer.
  • Andalusien: Strafen zwischen 2.000 € und 150.000 €, abhängig von der Art des Verstoßes.
  • Comunidad Valenciana: Seit dem neuen Decreto Ley 9/2024 sind Strafen von bis zu 600.000 € möglich.

Die Behörden gehen zunehmend aktiv gegen illegale Ferienvermietungen vor, indem sie Buchungsplattformen kontrollieren und gezielt nach nicht registrierten Unterkünften suchen.


3. Weitere Konsequenzen für Vermieter

Neben den hohen Bußgeldern gibt es noch weitere mögliche Konsequenzen:

  • Sperrung der Unterkunft auf Buchungsplattformen: Portale wie Airbnb, Booking oder Vrbo verlangen in vielen Regionen eine Registrierungsnummer. Ohne diese kann die Immobilie nicht gelistet werden oder wird gesperrt.
  • Steuerliche Probleme: Wer ohne Lizenz vermietet, aber Einnahmen nicht korrekt versteuert, riskiert zusätzlich Strafen vom spanischen Finanzamt (Hacienda).
  • Probleme mit der Eigentümergemeinschaft: Viele Wohnanlagen haben mittlerweile Regelungen, die touristische Vermietungen einschränken oder verbieten. Ohne Zustimmung der Eigentümergemeinschaft kann es zu rechtlichen Konflikten kommen.

4. Was tun, wenn man bereits ohne Lizenz vermietet?

Falls du deine Immobilie in Spanien ohne Lizenz vermietet hast oder dies planst, solltest du so schnell wie möglich den Antrag auf eine Vermietungslizenz stellen. In vielen Regionen gibt es mittlerweile Übergangsfristen, um sich legal registrieren zu lassen. Wichtig ist es, sich über die spezifischen Vorgaben der jeweiligen Autonomen Gemeinschaft zu informieren.


Fazit: Keine Vermietung ohne Lizenz!

Das Vermieten einer Ferienunterkunft ohne gültige Lizenz ist in Spanien strafbar und kann hohe Bußgelder und weitere Sanktionen nach sich ziehen. Um rechtliche Probleme zu vermeiden, sollten Vermieter sich über die lokalen Vorschriften informieren und eine offizielle Lizenz beantragen. So können sie ihre Immobilie sicher und legal an Urlaubsgäste vermieten – ohne Risiko!

Tipp: Wenn Sie Unterstützung beim Antragsprozess benötigen, gibt es spezialisierte Dienstleister, die sich um alle Schritte kümmern. So sparst du Zeit und vermeidest rechtliche Fehler!

Fotonachweis: Flynt bigstockphoto.com